Dem Freizeitreiten als Natursport mit Equiden wird die geringste ökologische Belastung bescheinigt. Diese Aussage gründet sich nicht nur auf das Selbstverständnis der Freizeitreiter, sondern stützt sich, wie wir in unserem Handbuch Pferd & Umwelt (Kap. 3.1.6) belegt haben, auf die Einschätzung der Wissenschaft und von Teilen des Naturschutzes selbst.
Das tatsächliche Ausmaß der Veränderungen und Zerstörungen unserer Landschaft wird Reitern und Pferdehaltern in seiner Gesamtheit viel eher bewusst als vielen anderen (technisch orientierten) Menschen und prägt das Umweltbewusstsein vieler Freizeitreiter. Natursportler mit Equiden haben ebenso wie der Naturschutz ein großes Interesse an unzerschnittenen Lebensräumen und einer vielfältigen Kulturlandschaft.
Einen gewissen Spielraum sollte der Mensch in seiner Umwelt behalten, auch wenn das z.B. eine punktuelle Auswirkung auf die Flora mit sich brächte. Das Verständnis für Natur setzt echte Naturerlebnisse voraus, die über das bloße Betrachten der Natur hinausgehen. Nimmt man den Menschen diesen Raum, dann holen sie ihn sich anderswo, wie der bedenkliche Naturtourismus in fast alle Zipfel dieser Erde beweist. Auch im Pferdesport ist dieser Trend bereits zu beobachten. Auslandstouren zu Pferd sind im Aufwind, weil zuhause entsprechende Erlebnisse nicht mehr möglich sind.
Da das Nutzen des Pferdes als Reit- und Fahrpferd darüberhinaus weder Lärm noch Abgase erzeugt und für das Pferd selbst auch die artgemäßeste Beschäftigung darstellt, möchten wir diese Form des Naturerlebens vielen Menschen näher bringen.
Die VFD vertritt die Freizeitreiter und -fahrer, also jene Menschen, die sich mit ihren Pferden oft oder hauptsächlich in der Natur / Umwelt aufhalten. Die bisherigen Ausführungen sollen zur sachlichen Auseinandersetzung mit der Thematik Pferde und Umwelt im weiteren Sinne beitragen. Wir leiten daraus unsere folgenden Positionen ab:
1. (extensives) Reiten ist ökologisch verträglich
2. Breitensport in der Landschaft ermöglichen
3. Wegerecht in Schutzgebieten auch für Reiter
4. Einheitliches Wegerecht in ganz Deutschland
5. Berücksichtigung des Reitens in der Planung
6. Pferdehaltung steht nicht im Widerspruch zum Natur- und Landschaftsschutz
7. Pferdegerechte Haltung muss ein Grundrecht für jedes Pferd werden
8. Mehr Zugpferde in Land- und Forstwirtschaft einsetzen
9. Genetische Vielfalt der Pferderassen erhalten
Quelle mit Primärquellen: Unser Positionspapier Pferd&Umwelt