Es ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung, die genetische Vielfalt regionaltypischer Nutztierrassen zu erhalten und verstärkt zu nutzen. Die VFD unterstützt dieses Ziel ausdrücklich und hat seit jeher die Pflege des Kulturgutes Pferd in ihrer Satzung verankert.

Seit der genetischen Analyse der mitochondrialen DNA von Pferden (JANSEN et al. 2002) ist klar, dass Pferde auf einen weit größeren Genpool (vermutlich 77 genetisch unterschiedliche Stutenlinien) zurückgehen als alle anderen bisher untersuchten Haustierarten. Menschen haben zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten sehr unter schiedliche Pferde (Lokalrassen, Unterarten, Schläge - ?) als Haustiere nutzbar gemacht und später verkreuzt bzw. von zahmen und wilden Hengsten decken lassen. Damit stellen alte Pferderassen eine wichtige genetische Ressource dar, deren Verlust schwer wiegt.

Bis heute ist nicht geklärt, von welchen wilden Pferden unsere Hauspferde abstam men. Klar ist nur, dass keine heute lebende Wildpferdeart Vorfahr un serer Pferde ist. Anders als beim Hund, dessen genetische Grundlage sehr eng (wenige Ausgangstiere) ist und dessen Vorfahr heute noch lebt, ist der Ursprung der Hauspferde für immer verloren, gejagt und ausgerottet bzw. durch Verkreuzung aufgegangen. Ursprüngliche Rassen (sog. Primitivrassen) wie das iberische Sorraiapferd und das polnische Konik, die einzigen Pferde mit einer besonderen gemeinsamen genetischen, vermutlich tarpanoiden Wurzel, stellen wertvolle Kulturgüter dar, ebenso wie z.B. das Exmoorpony als Grundtyp der Ponyarten niederschlagsreicher Klimate.

Die Erhaltung von Pferderassen ist viel leichter zu bewerkstelligen, wenn die Tiere genutzt werden. Freizeitreiter sind ein nicht zu unterschätzender Partner bei der Förderung gefährdeter oder seltener Pferderassen. Denn nirgendwo werden so viele verschiedene Pferderassen genutzt, wie in den unterschiedlichen Formen des Freizeitreitens und -fahrens. Die VFD ist von jeher offen für alle Rassen und Reitweisen und fördert damit die Vielfalt. 

Siehe dazu auch:

Genvielfalt erhalten durch Schutz alter Rassen

Die VFD vertritt die Freizeitreiter und -fahrer, also jene Menschen, die sich mit ihren Pferden oft oder hauptsächlich in der Natur / Umwelt aufhalten. Die bisherigen Ausführungen sollen zur sachlichen Ausein­andersetzung mit der Thematik Pferde und Umwelt im weiteren Sinne beitragen. Wir leiten daraus unsere folgenden Positionen ab:

1. (extensives) Reiten ist ökologisch verträglich
2. Breitensport in der Landschaft ermöglichen
3. Wegerecht in Schutzgebieten auch für Reiter
4. Einheitliches Wegerecht in ganz Deutschland
5. Berücksichtigung des Reitens in der Planung
6. Pferdehaltung steht nicht im Widerspruch zum Natur- und Landschaftsschutz
7. Pferdegerechte Haltung muss ein Grundrecht für jedes Pferd werden
8. Mehr Zugpferde in Land- und Forstwirtschaft einsetzen
9. Genetische Vielfalt der Pferderassen erhalten

Quelle mit Primärquellen: Unser Positionspapier Pferd&Umwelt

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